Sonntag, 15. März 2009

Zweite Mitgliederversammlung der IG-BBH

Zweite Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Berliner und Brandenburger Hufbeschlagschmiede mit weitreichenden Zielstellungen zu Ende gegangen


Die zweite Mitgliederversammlung der IG-BBH am 6.3.2009 in Brieselang war mit rund 20 Kollegen wieder gut besucht und bot ausreichend Stoff zu angeregten Diskussionen rund um den Hufbeschlag. So beschlossen die Mitglieder die Koordinierung der Überbetrieblichen Aus- und Weiterbildung für Hufbeschlagschmiede und Praktikanten neu zu ordnen. Bisher war die Ausbildung der Praktikanten für die einzelnen Hufschmiede immer ein gewaltiger Kraftakt, wofür das Schmieden der Hufeisen ein gutes Beispiel ist. Ein Hufschmied, der die tägliche Arbeit zu verrichten hat, muß, neben dem Beschlag selbst, noch das korrekte Schmieden vermitteln. Nicht alle Hufschmiede haben jedoch die Möglichkeit, zu diesem Zweck auf stationäre Schmieden zurückgreifen zu können.

Die Bedeutung dieser Frage erkennt man daran, daß das korrekte Formen des Hufeisens beim Beschlag für die Gesundheit der Pferde von größter Bedeutung ist. In Zukunft können die Kollegen auf zwei zusätzliche Zentren, nördlich, in Templin und südlich, in Blankensee, gelegen, zur überregionalen Aus- und Weiterbildung zurückgreifen. Diese Zentren ergänzen die Angebote der Berliner Lehrschmiede und runden die Möglichkeiten der praktischen Schulung ab. Vorgesehen ist auch die praktische Weiterbildung der Kollegen selbst, indem die bundesweit stattfindenden Fachtagungen von praxisorientierter Weiterbildung ergänzt werden. Damit, daß die IG-BBH dieses Thema in ihrer zweiten Mitgliederversammlung auf die Tagesordnung gesetzt hat, erkennt sie die große Bedeutung der Aus- und Weiterbildung an und macht es zu einer ihrer vordringlichen Aufgaben.

Damit im Zusammenhang steht ein weiteres dringendes Problem dem sich die IG-BBH stellen muß. Der Hufbeschlag „ohne Schein“! Jeder Kollege wird zunehmend mit Problemen konfrontiert, die darauf zurückzuführen sind, daß Pferdebesitzer durch „Gelegenheitshufschmiede“ Geld sparen wollen. Was am Ende aber immer teuer für Besitzer und mit Schmerzen für das Pferd endet, soll in einer breit angelegten Kampagne den Pferdehaltern vermittelt werden. Dazu hat die Mitgliederversammlung Schritte beschlossen, die schon jetzt erste Erfolge zeigen und Bundesweit für Nachahmer sorgen. Der erste Vorsitzende der IG, Olaf Peter, hat dieses Konzept entwickelt und trägt wesentlich zu seiner erfolgreichen Umsetzung bei. Auch für die einzelnen Kollegen, deren Mitarbeiter ordnungsgemäß angemeldet und versichert sind ist dieses Problem ein großes Ärgernis, müssen sie doch die übernommene Verantwortung für die Pferde ihrer Kunden sowie ihre Mitarbeiter über ihre Arbeit erwirtschaften, wohingegen die „Gelegenheitshufschmiede“ offensichtlich „gute Preise“ machen können. Berufshaftpflicht für Hufbeschlagschmiede und soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter bleiben ihnen Fremdworte. Nebenbei bemerkt: die jahrelange, harte Ausbildung zum staatlich geprüften Hufbeschlagschmied wollen sie sich auch ersparen und wo die Misere endet, sehen wir Kollegen „an der Front“ jeden Tag aufs Neue. Mit verantwortungsvollem Tierschutz hat das Ganze nichts zu tun. Ganz zu schweigen von der Haftung, wenn doch einmal etwas passieren sollte...




Dirk Ludwig